For whatever we lose (like a you or a me), it’s always ourselves wefind in the sea. – Edward Estlin Cummings

Liebe Ge, bitte erschrick nicht. Ich bin es, dein Ich aus der Zukunft.
Leichter gesagt als getan. Oder was würdet ihr tun, wenn plötzlich ein Brief von eurem zukünftigen Ich in eurer Schreibtischschublade liegen würde?
Gesine Nowak ist die Hauptperson in dem All-Age-Roman „Blackwood – Briefe an mich“ der deutschsprachigen Autorin Britta Sabbag. Seit ihre Mutter vor wenigen Monaten bei einem Autounfall ums Leben gekommen ist, ist nichts mehr, wie es einmal war. Das 15-jährige Mädchen muss aus ihrer geliebten Heimatstadt Wien weg zu ihrer unbekannten Tante Wanda nach Blackwood in Irland ziehen. Aufgrund der vielen Eigenheiten der Iren fällt ihr der Neustart dort alles andere als leicht. Wer weiß denn schon, dass man, bevor man die Gartenpantoffeln anzieht, die Leprechauns und Feen, die scheinbar darin wohnen, höflich darum bitten muss, die Schuhe zu verlassen?
Als die Jugendliche, die von allen nur Ge genannt werden will, nach einem Streit mit ihrer Tante verzweifelt einen Brief schreibt, legt sie ihn vor dem Schlafengehen in die Schreibtischschublade ihres neuen Zimmers. Am nächsten Morgen traut sie ihren Augen kaum. Ein Brief, der mit Sicherheit nicht der gleiche ist, den Ge geschrieben hat, liegt nun dort. Das Komische daran ist aber, dass es eindeutig ihre Handschrift ist. Beim Lesen bleibt Ge der Mund offenstehen. Es ist ein Schreiben, das sie selbst in der Zukunft verfasst hat. Dem Mädchen ist klar, dass es nun für alle Probleme eine Lösung gefunden hat. Es muss nur seinem 30 Jahre älteren Ich schreiben, und bekommt alle Antworten, die es will. Bestimmt kann die erwachsene Gesine Nowak ihrem jüngeren Dasein auch dabei helfen, Arian, den hübschen Jungen aus ihrer Klasse, für sich zu gewinnen, oder?
Im Laufe der Geschichte stolpert die Protagonistin immer wieder in Fettnäpfchen, was mich während des Lesens zum Lachen brachte. Aufgrund der guten Beschreibung des Charms von Irland, bekam ich außerdem Lust, das Land zu bereisen, um mir mein eigenes Bild davon zu machen. Die Autorin lässt die Charaktere des Buches mit ihren Darstellungen so real wirken, dass ich das Gefühl hatte, selbst mit einer Tasse Tee in dem kleinen Cottage bei Ges Tante zu sitzen.
Ich würde den All-Age-Roman allen empfehlen, die sich nach einer Reise ins Ausland sehnen, oder einfach einmal die Seele baumeln lassen wollen.
Aufgrund des guten Schreibstils und der herzerwärmenden Geschichte erhält dieses Buch von mir 5 von 5 Sternen.
Antonia
Meine Bewertung
Informationen zum Buch
Seitenanzahl: 424
Verlag: Fischerverlag
Preis Hardcover: 20,60