
Liebe Leserinnen und Leser,
heute stellen wir euch den berühmtesten deutschen Dichter und einen der bekanntesten Schriftsteller der Welt vor, Johann Wolfang von Goethe. Goethe war ein Genie, er schrieb so viel wie kaum ein Zweiter, arbeitete außerdem als Jurist, Minister und Naturforscher.
Goethes literarisches Werk umfasst Lyrik, Dramen, Epik, autobiografische, kunst- und literaturtheoretische sowie naturwissenschaftliche Schriften. Daneben ist sein umfangreicher Briefwechsel von literarischer Bedeutung.
Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren und ist der Spross einer reichen, angesehenen bürgerlichen Familie. Statt eine normale Schule zu besuchen, unterrichteten ihn und seine Schwester Cornelia mehrere Hauslehrer in Latein, Griechisch, Hebräisch, und auch in den lebenden Sprachen Französisch, Italienisch, Englisch sowie in Geschichte und Fechten. Freunde hatte er kaum, denn der Junge war angeblich altklug, er wollte alle um ihn herum kommandieren. Dem Wunsch seines Vater folgend, studierte Goethe in Leipzig und Straßburg Rechtwissenschaft und war danach als Rechtsanwalt tätig.
Johann Wolfgang von Goethe war Mitte 20, als er ernsthaft mit dem Schreiben begann. In nur wenigen Wochen verfasste er „Die Leiden des jungen Werthers“, seinen ersten Roman, der aus Briefen eines unglücklich verliebten Mannes besteht. Dieses Buch war eine Sensation! Es drückte genau das aus, was junge Leute in ganz Europa dachten und fühlten. Der „Werther“ kam buchstäblich in Mode: Manch einer kleidet sich plötzlich wie die Romanfigur, trug gelbe Hosen, eine gelbe Weste und einen blauen Überrock. Dieser Roman machte Goethe berühmt.
Am 12. Juli 1788 machte er Bekanntschaft mit der Putzmacherin Christiane Vulpius, die Jahre später seine Ehefrau und Mutter von Sohn August wurde. Außerdem begegnete Goethe zu dieser Zeit Friedrich Schiller, der den Dichterkollegen anfangs schrecklich fand. Doch schon bald wurden die beiden unzertrennliche Freunde. Friedrich Schiller und Goethe gaben sich gegenseitig alle neuen Werke zu lesen. Als Schiller 1805 starb, verlor Goethe nach eigenen Aussagen nicht nur einen Gefährten, sondern „die Hälfte (s)eines eigenen Daseins“.
Zur Ablenkung stürzte Goethe sich in die Arbeit: In dem Theaterstück „Faust I“ sucht die Hauptfigur – wie Goethe selbst – das Glück. Um es zu erlangen, ist Faust sogar bereit, seine Seele dem Teufel zu verkaufen! 1829 wurde das Stück in Braunschweig uraufgeführt. Zigtausende Male ist es seither auf Bühnen gebracht worden.
Der Dichter selbst hat all dies jedoch nicht mehr erlebt. Johann Wolfgang von Goethe starb am 22. März 1832 im Alter von 82 Jahren, vermutlich an einem Herzinfarkt in Weimar. Vier Tage später wurde er in der Weimarer Fürstengruft bestattet.
Helena