
Liebe Leserinnen und Leser!
Heute möchten wir euch eine der bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautorinnen der Welt vorstellen: Astrid Anna Emilia Lindgren. Sicherlich wurde jedem von euch in der Kindheit vor dem Einschlafen mindestens eines ihrer Bücher vorgelesen.
Die schwedische Schriftstellerin wurde am 14. November 1907 als zweites Kind der Familie in Stockholm geboren. In ihrer Schulzeit interessierte sie sich vor allem für die englische, die französische und die deutsche Sprache. Nachdem Lindgren die Realschule abgeschlossen hatte, arbeitete sie vorerst als Haustochter (das heißt, sie half ihrer Mutter im Haushalt), bis sie die Möglichkeit bekam, ein Volontariat bei einer Zeitungsagentur zu absolvieren. Mit 18 wurde die Autorin zum ersten Mal schwanger. Zu dieser Zeit beschloss sie, wieder zurück nach Stockholm zu ziehen, wo sie sich zur Sekretärin ausbilden ließ. Nach der heimlichen Geburt ihres Sohnes Lars in Kopenhagen, gab sie ihn zur Adoption frei. Dieses traurige Ereignis diente neben ihrer glücklichen Kindheit lange als Inspiration für ihre Bücher. Später holte Astrid Lindgren ihren Sohn wieder zurück zu sich. Im Laufe der Jahre arbeitete die junge Frau bei verschiedenen Stellen. Das erste richtige Buch veröffentlichte Astrid 1939. Es war ein Autoreiseführer. Eines ihrer bekanntesten Werke, „Pippi Langstrumpf“, schrieb die Autorin für ihre Tochter. Die Geschichte wurde von dem Verlag „Albert Bonniers Förlag“ abgelehnt. Nachdem sie mit der Erzählung „Britt-Mari erleichtert ihr Herz“ bei dem „Rabén & Sjögren – Wettbewerb“ den zweiten Platz belegte, ermutigte sie das dazu, „Pippi Langstrumpf“ ebenfalls dort einzureichen. Der Mut wurde belohnt, denn sie gewann den Wettbewerb. 1946 stellte sie der Verleger Hans Rabén als Lektorin ein. In seinem Unternehmen arbeitete sie bis zur Pensionierung. Zu dieser Zeit begann Lindgren verstärkt Kinderbücher zu schreiben. Im Herbst 1949 erschien die Geschichte „Pippi Langstrumpf“ endlich auch in Deutschland unter dem Verlag „Oetinger“. Illustriert wurden diese Ausgaben von Walter Scharnweber. Bis heute wurde die Geschichte, trotz der vielen Kritik, da Pipi mit ihren Streichen angeblich kein gutes Vorbild für Kinder sei, in 70 Sprachen übersetzt. Sehr interessant ist auch die Art, wie Astrid Lindgren ihre Geschichten zu Papier brachte, denn bevor sie sie auf der Schreibmaschine abtippte, wurden die Abenteuer ihrer Bücherhelden und Heldinnen in stenografischer Schrift verfasst. Für ihre liebenswerten Erzählungen erhielt die Schriftstellerin verschiedenste Preise. Auch für ihre Persönlichkeit wurde die Frau mit einigen Auszeichnungen gefeiert, zum Beispiel dem Schwedischen Staatspreis für Literatur, dem erste Friedenspreis des Deutschen Buchhandels und dem Ehrenpreis des Right Livelihood Awards. 1999 wurde sie sogar zur Schwedin des Jahrhunderts gekürt.
Astrid Lindgren starb am 28. Januar 2002 im Alter von 94 Jahren.
Tipps für wahre Astrid Lindgren Fans:
Am 6. Dezember 2018 erschien der Film „Astrid“, der über das Leben der Autorin erzählt. Außerdem kann man im schwedischen Dorf Vimmerby den Themenpark „Astrid Lindgrens Värld“ ansehen. Dort wurden die Landschaften der Kinderbücher originalgetreu nachgestellt. Und wenn ihr dann schon einmal in Schweden seid, könnt ihr euch ja auch noch in der Wohnung der Autorin in Stockholm umsehen.